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nachdem in der Zusammenschau der Gesamtsituation initial von einer operativen Versorung des Hämathotorax abge-

sehen und dieser lediglich mittels Drainagen kupiert worden war, eine zweimalige VATS.

Schlussfolgerung:

Der beschriebene Fall illustriert zum einen die Limitation einer peripheren va-ECLS welche über

eine Nachlasterhöhung zu linksventrikulärer Druck-/ sowie Volumenbelastung und sekundären respiratorischen Ver-

sagen und führen kann. Gleichzeitig wird jedoch ebenfalls deutlich, dass eine linksventrikuläre Entlastungstherapie

bei bereits bestehender pulmonaler Funktionseinschränkung möglicherweise zunächst zu einer dysoxischen Per-

fusionssteigerung führen kann. Eine hohe Vigilanz und rasche Adressierung dieser ist obligat, die Kombination einer

vva-ECLS-Therapie mit direkter LV-Entlastung (Impella®) ermöglicht in diesem Setting eine differenzierte Steuerung der

Therapie einzelner kardio-pulmonaler Funktionsverluste.

EP/08/10

Früher Einsatz der ImpellaCP zum linksventrikulären Unloading bei infarct-bedingtem

kardiogenen Schock - Daten aus dem HAnnover Cardiac Unloading REgistry (HACURE)

A. Schäfer

1

, J.-T. Sieweke

1

, F. Zauner

1

, U. Flierl

1

, C. Riehle

1

, L.C. Napp

1

, J. Tongers

1

, J. Bauersachs

1

1

Medizinische Hochschule Hannover, Kardiologie und Angiologie, Hannover, Deutschland

Fragestellung:

Bei infarkt-bedingtem kardiogenen Schock ist die Mortalität weiterhin unverhältnismäßig hoch. Aktu-

elle Leitlinien empfehlen hämodynamische Unterstützungssysteme bei therapierefraktärem Schock. In der IABP-Shock

II-Studie konnte die intra-aortale Ballonpumpe die Mortalität im kardiogenen Schock nicht senken.

Methodik:

Wir untersuchten alle Schockpatienten (Alter 62±13 Jahre), die in unseer Klinik zwischen 2013 und mitte

2016 eingeliefert wurden, eine ImpellaCP Microaxialpumpe zur isolierten linksventrikulären Unterstützung erhielten

(n=61) und nach einem standardisierten Protokoll zur frühen Detektion des Schocks und Initiierung einer hämodyna-

mischen Unterstützung behandelt wurden. 61% waren vor Impella-Implantation reanimiert worden. Die Gesamtüber-

lebensrate lag bei 53% nach 30 Tagen und war höher bei reanimierten Patienten (65% vs. 21%).

Ergebnis:

Verglichen mit der IABP-Shock II-Studie war unsere Kohorte im Schnitt 64±2 Jahre alt (79% Männer), hatte

ähnliche Baseline-Charakteristika und eine eine vergleichbare Schockschwere, gemessen mittels SAPS-II score (50±2).

Vor allem bestand unsere Kohorte aus mehr zuvor reanimierten Patienten (55%) mit ROSC nach 14±3 min.. Auch waren

die baseline Lactatspiegel ([mmol/l]) deutlich höher mit 6.1 (IQR 2.4-8.7) als in der IABP Shock II Kontrollgruppe mit 4.7

(IQR 2.3-8.2) und der IABP-Gruppe mit 3.6 (IQR 2.1-7.2). In der IABP Shock II Studie lag die 30 Tagemortalität bei 41% in

der Kontroll- und 40% in der IABP Gruppe. Bei den Patienten in HACURE mit frühem Einsatz der Impella konnte eine

Mortalitätsrate von 24% beobachtet werden. Diese war in unserem Register niedriger als vorhergesagt sowohl anhand

des IABP Shock II-Score (49%) oder des CardShock-Score (36%).

Schlussfolgerung:

Diese Daten unterstützen die Schlußfolgerung, dass der standardisierte Einsatz des aktiven Unter-

stützungssystems Impella bei infarkt-bedingtem kardiogenen Schock einen sinnvollen Ansatz zur Therapie und Reduk-

tion der Mortalität darstellt.

EP/08/11

Perimyokarditis nach Campylobacter-Enteritis

K. Kunz

1

, M. Neef

2

, D. Grey

2

, F. Seidel

1

, S. Petros

1

1

Universitätsklinikum Leipzig AöR, Department für Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie, Interdisziplinäre Internis-

tische Intensivmedizin, Leipzig, Deutschland,

2

Universitätsklinikum Leipzig AöR, Department für Innere Medizin, Neurologie

und Dermatologie, Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Leipzig, Deutschland

Hintergrund:

Campylobacter jejuni ist mit einer Inzidenz von 73.999 gemeldeten Fällen 2016 ein häufiger Erreger bak-

terieller Enteritiden in Deutschland. Der klinische Verlauf ist im Allgemeinen benigne. Wir berichten über den ersten

Fall eines Erwachsenen mit einer Campylobacter jejuni-assoziierten Perimyokarditis in Deutschland.

Fallbericht:

Ein bislang gesunder 20-jähriger, immunkompetenter Mann ohne kardiale Risikofaktoren und mit un-

auffälliger Familienanamnese stellte sich in einem auswärtigen Krankenhaus mit atypischem Thoraxschmerz vor. Seit

einigen Tagen bestanden wässrige Durchfälle mit Nachweis von Campylobacter jejuni. Es zeigte sich eine Körpertem-

peratur von 38,1°C und sonst unauffällige Vitalparameter und eine nicht-wegweisende körperliche Untersuchung. La-

borchemisch wurde bei persistierendem thorakalen Schmerz ein Troponin T (hs)- Anstieg von 862,8pg/ml auf 1019pg/

ml und ein CRP von 153mg/l gemessen. EKG-morphologisch zeigten sich ein Sinusrhythmus sowie ein bislang nicht

meter wie pH, Kalium, und BE können eine Rolle in der Aussagekraft des Outcomes spielen, sollten jedoch in größerer

Fallzahl validiert werden.

EP/08/08

Single-center experience with thrombolysis in high- and intermediate-risk pulmonary

embolism

N. Herr

1,2

, C. Bode

1,2

, T. Wengenmayer

1,2

, D. Duerschmied

1,2

1

Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen, Kardiologie und Angiologie I, Freiburg im Breisgau, Deutschland,

2

Uni-

versitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Klinik III (Intensivmedi-

zin), Freiburg im Breisgau, Deutschland

Background:

Pulmonary embolism (PE) is a potentially life-threatening acute cardiovascular syndrome. While throm-

bolysis is the guideline-recommended standard of care treatment for high-risk patients (in shock), it may be considered

in a subset of intermediate-risk patients (at risk for shock). The individual bleeding risk must be considered in the deci-

sion-making.

Aims: We report single center registry data with 30-day mortality to evaluate guideline-recommended treatment algo-

rithms.

Methods:

We followed 87 patients with pulmonary embolism either at high- or intermediate risk (all-comers, 2013-

2017). Patients at intermediate risk were treated with alteplase (rtPA), either full- (100 mg) or low-dose (0.6mg/kg, 50mg

max) at the treating physician’s discretion when these patients were considered at especially high risk or had already

signs of hemodynamic decompensation.

Results: Fourtyone (47%) of the 87 patients were at intermediate risk. The average age of the patients at intermediate

risk was 66.1 years vs. 64.7 years in the patients at high risk. Sixteen of the patients at intermediate risk (39%) received

thrombolysis. 7 were treated at full dose and 9 with low dose. Thirtyfour of the patients at high risk (73.9%) received

full-dose thrombolysis. The survival in the intermediate risk group was 97.5% (40 patients), compared to 63% (29 pati-

ents) in the high risk group. In the intermediate risk group, relevant bleedings occurred in 3 patients (7.3%, two cases of

pulmonary and one case of intraarticular bleeding) while in the high risk group 21 patients (45.7%) had relevant blee-

dings. There was no intracerebral bleeding in patients at intermediate risk compared to 2 (4.3%) in patients at high risk.

Conclusion:

The 30-day survival of patients at intermediate risk PE was 97.5%, after approximately 40% of these pa-

tients had received thrombolysis. The risk of relevant bleedings in patients at intermediate risk receiving thrombolysis

was relatively low - possibly because half of them received low-dose alteplase. According to current guideline recom-

mendations, the choice for thrombolysis in intermediate-risk PE patients needs to take into account each individual

patient’s risk for bleeding and PE-related death and these data reinforce this approach. Patients with a low bleeding risk

and at younger age appeared to benefit from thrombolysis and low-dose alteplase was safe.

EP/08/09

Anwendung einer Hybrid-(vva) ECLS und direkten linksventrikulären Entlastung mittels

Impella® im refraktärem Kreislaufstillstand

T. Spangenberg

1

, F. Meincke

2

, J. Schewel

2

, A. Dreher

2

, E. Bahlmann

2

, H. van der Schalk

2

, C. Frerker

2

, K.H. Kuck

2

, A. Ghanem

2

1

Asklepios Klinik St Georg, Hamburg, Deutschland,

2

Asklepios Klinik St Georg, Kardiologie, Hamburg, Deutschland

Fragestellung:

Wir berichten den Fall eines 59-jährigen männlichen Patienten der in der Folge eines beobachteten

Kreislaufstillstandes bei refraktärem Kammerflimmern unter laufenden Reanimationsmaßnahmen in unserer Klinik auf-

genommen wurde. Nach Etablierung einer ECPR nach insgesamt 55 Minuten Reanimationsdauer konnte ein extrakor-

poral unterstützter ROSC erzielt und der kausale Verschluss der RCA mittels PCI behandelt werden.

Methodik:

Nach Übernahme auf der Intensivstation zeigte sich unter maximaler medikamentöser Stimulation eine in-

suffiziente kardiale Auswurfleistung, welcher kurzfristig mit der Implantation eines perkutanen Unterstützungssytemes

begegnet wurde (Impella®). Während sich unter dieser kombinierten Therapie zwar eine zögerliche Stabilisierung der

Hämodynamik erreichen ließ, zeigte sich in der Kombination aus linksventrikulärem Versagen mit Stauungskomponen-

te, sowie radiologischer Totalverschattung der linken Lunge im Rahmen eines Hämathothorax, nun unter der LV-Ent-

lastung eine entsprechend kompromittierte Oxygenierungsfunktion respektive dysoxische Perfusion. In direkter Folge

erweiterten wir somit die initiale va-ECLS auf ein Hybrid (vva-)ECLS System.

Ergebnis:

Im Verlauf konnte unter begleitenden supportiven Maßnahmen schrittweise sowohl von der vva-ECLS (5.

Behandlungstag) als auch von der Impella (7. Behandlungstag) entwöhnt werden. Erfreulicherweise zeigte sich trotz

initial stark erhöhtem NSE (367µ/l) im Verlauf ein wacher und adäquat interagierender Patient. Entsprechend erfolgte