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Ergebnisse: Die Ergebnisse der Untersuchung können nachfolgender Tabelle entnommen werden.

LUCAS® 3

(1)

corpuls®

cpr (2)

Lifeline

ARM (3)

Gesamt- no-flow-time (s)

9,0 ± 1,5

*2

7,2 ± 2,0

*1,3

10,0 ± 1,2

*2

Korrelation-Thoraxumfang 0,491*

0,336*

-0,129

Drucktiefe (mm)

56 *2

47 *1

53

Druckfrequenz (1/min)

102 *2 100 *1

101

Fehlende Entlastung (%)

0 *3

8,5

12,9 *1

Dislokation (n)

0

0

0

Fehlfunktion (n)

0

0

0

[Ergebnisse]

(Signifikanzen sind mit einem * gekennzeichnet).

Schlussfolgerungen: Bei sehr gut trainierten Anwendern beträgt der maximale Unterschied in der Gesamt-no-flow-ti-

me zwischen den drei Devices 2,8s, was statistisch signifikant, jedoch klinisch wenig relevant erscheint, da diese Ideal-

bedingungen im Realeinsatz in der Regel nicht gegeben sein werden.

Die längere no-flow-time bei größerem Thoraxdurchmesser (LUCAS® 3 und corpuls® cpr) deutet auf eine erschwerte

Anlage bei derart konstituierten Patienten hin.

Die Sicherheit der Anwendung konnte in der präklinischen Versuchsreihe herausgestellt werden, da es weder zu Fehl-

funktionen, noch zu Dislokationen der Geräte kam. Die mangelhafte Drucktiefe des corpuls® cpr ist auffällig, jedoch

noch im Rahmen der messtechnischen und vom Hersteller angegebenen Messtoleranzen. Eine fehlende Thoraxentlas-

tung konnte beim corpuls® cpr, sowie beim Lifeline ARM, nicht jedoch beim LUCAS® 3 gesehen werden. Im Studienrah-

men mag hier die aktive Kompressions-Dekompressionstechnik (ACD) dieses Devices einen Vorteil erbracht haben.

EP/08/03

ECMO jenseits von ARDS - 5 Jahre extracorporale Kreislaufunterstützung bei Patienten im

kardiogenen und septischen Schock

J.K.M. Fichte

1

, B. Friedrichson

1

, H.-B. Hopf

1

1

Asklepios Klinik Langen, Anästhesie, Langen, Deutschland

Fragestellung:

Nachdem 1966 erstmals ECPR bei Patienten mit prolongiertem Herz-Kreislaufstillstand zur Erzielung

eines ausreichenden Blutflusses beschrieben wurde, hat ECPR in den aktuellen Leitlinien des ERSC bei Patienten mit

prolongiertem Herz-Kreislaufstillstand eine 2b Empfehlung für die Anwendung erhalten. Unklar ist bisher, ob der Ein-

satz eines extrakorporalen Verfahrens bei Patienten im kardiogegen oder septischen Schock zu einer Verbesserung der

Prognose führt. Folglich haben wir in der vorliegenden Studie die 30 Tage Letalität von Patienten mit kardiogenem und

septischem Schock untersucht, die mit ECMO behandelt worden sind.

Methodik:

In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Daten von 60 Patienten mit kardiogenem und 17

Patienten mit septischem Schock, die mit ECMO behandelt worden sind untersucht. Wir werteten folgende Daten aus:

Alter, Dauer der ECMO-Therapie, Beatmungsdauer, pH-Werte, Laktatwerte, SAPS II und SOFA score

Ergebnis:

Die 30 Tage Letalität der Patienten mit kardiogenem Schock betrug 50%, die der Patienten mit septischem

Schock 41%.

Variablen

Überlebende

(n=30)

SD

Verstorbene

(n=30)

SD

SAPS II/SOFA

54*/8*

22/3 77/11

18/4

pH-Werte

7,2*

0,2

7,0

0,2

Dauer der VA EC-

MO-Therapie (d)

9,7

9,6

3,2

1,9

Alter (Jahre)

61

12

68

11

Beatmungsdauer (h)

390

487

70

74

Laktatwerte (mg/dl)

45

34

102

43

Herz / Kreislauf

EP/08/01

Der Effekt von Hydroxyethylstärke 6% (130/0,4) im Priming der Herz-Lungen-Maschine bei

herzchirurgischen Eingriffen auf intraoperative Flüssigkeitsbilanz, Transfusionsbedarf und

Nierenfunktion

M. Küllmar

1

, C. Schmidt

1

, C. Windhorst

1

, S. Martens

2

, M. Meersch

1

, A. Zarbock

1

1

UniversitätsklinikumMünster, Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Münster, Deutsch-

land,

2

UniversitätsklinikumMünster, Klinik für Herzchirurgie, Münster, Deutschland

Fragestellung:

Kolloidale Volumenersatzmittel werden häufig zum Priming der Herz-Lungen-Maschine (HLM) ver-

wendet.Ziel ist eine ausgeglichenere Flüssigkeitsbilanz und ein verbesserter pulmonaler Gasaustausch.Neben anderen

Kolloiden hat sich HES

durchgesetzt.Im

Vergleich löst HES seltener allergische und immunologische Reaktionen aus.

Bedenklich ist der Einfluss auf die Blutgerinnung und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion.Studien zeigen dies

bei der Anwendung von HES in höheren Dosen.Ziel dieser Studie ist es zu prüfen,ob eine niedrigere Dosis von 5-10 ml/

kg HES 6% (130/0,4) zum Priming der HLM die intraoperative Gesamtbilanz,den perioperativen Blutverlust,den Trans-

fusionsbedarf und das Auftreten akuter Nierenschädigung beeinflusst.

Methodik:

Im Vorher-Nachher-Design wurden Daten von 1120 unter HLM operierten Patienten analysiert.Bei 560

Patienten bestand das Priming der HLM aus 1250 ml balancierter Vollelektrolytlösung,250 ml Mannitol 15%, 2 g Trane-

xamsäure und 5000 I.E. Heparin.Bei den anderen 560 Patienten wurden 500 ml der Vollelektrolytlösung durch HES 6%

(130/0,4) ersetzt,die übrige Zusammensetzung des Priming änderte sich nicht.Die Patienten wurden mittels der Pro-

pensity-Score-Methode 1:1 gematched.Primärer Endpunkt war die intraoperative Gesamtbilanz.Sekundäre Endpunkte

waren der perioperative Blutverlust,der Transfusionsbedarf und das Auftreten der akuten Nierenschädigung.

Ergebnis:

866 Patienten gingen in die statistische Auswertung ein.Das Plus der Gesamtbilanz war in der HES-Gruppe

signifikant niedriger als in der der Kristalloid-Gruppe (p< 0,001).Der perioperative Blutverlust unterschied sich zwi-

schen den beiden Gruppen nicht (p=0,426).Im Bedarf an Fremdbluttransfusion zeigten sich keine signifikanten Unter-

schiede (p=0,442).Ebenfalls keine signifikanten Unterschiede ergaben sich hinsichtlich der Gabe anderer Transfusions-

produkte.Die Rate der akuten Nierenschädigung war in beiden Gruppen gleich.

Schlussfolgerung:

Der Zusatz einer niedrigen Dosis HES 6% (130/0,4) von 5-10 ml/kg zum Priming der HLM verringert

die intraoperative Flüssigkeitsakkumulation ohne den perioperativen Blutverlust oder den Transfusionsbedarf zu stei-

gern und hat keinen Einfluss auf das perioperative Auftreten einer akuten Nierenschädigung.HLM-Priming mit HES 6%

(130/0,4) in niedriger Dosis ist eine wichtige Komponente im Rahmen der restriktiven Volumenstrategie in der Herzchi-

rurgie und kann auch bei Patienten mit eingeschränkter präoperativer Nierenfunktion verwendet werden.

EP/08/02

Mechanische Thoraxkompressionsgeräte präklinisch genutzt - Gibt es Unterschiede?

D. Treffer

1

, A. Weißleder

1

, H. Gässler

1

, M. Helm

1

1

Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Ulm, Deutsch-

land

Fragestellung:

Das Marktangebot an unterschiedlichen mechanischen Thoraxkompressionsgeräten wächst in

Deutschland seit einigen Jahren. Zum Einsatz kommen diese Devices insbesondere auch in der präklinischen Notfall-

medizin. Ob wesentliche Unterschiede in der Funktionalität der unterschiedlichen Fabrikate im prähospitalen Setting

bestehen ist Gegenstand dieser Untersuchung.

Methodik:

Diese Arbeit betrachtet ausschließlich Thoraxkompressionsgeräte mit Stempeltechnik (LUCAS® 3, corpuls®

cpr und Lifeline ARM). In der ersten Versuchsphase werden die Geräte an sechs Probanden unterschiedlicher Konstituti-

on durch erfahrene Anwender angelegt, um die no-flow-time als Maßgabe für die Praktikabilität der einzelnen Devices

zu ermitteln. In der zweiten Versuchsphase werden die Thoraxkompressiongeräte mit einem Übungsphantom in einem

präklinischen Einsatzszenario erprobt. Hier wird die Qualität der Herzdruckmassage (Tiefe, Frequenz, Entlastung und

Dislokation) während des Patiententransports (Treppe, Fußweg, Rettungswagen) überprüft.

Die statistische Analyse erfolgte mit dem IBM® SPSS® 21 Statistics Softwarepaket. Zur Auswertung der Qualität der

Herzdruckmassage am Phantom wurde die Software Ambu® CPR v3.0.0 verwendet. Ein positives Votum (402/16) der

Ethikkommission der Universität Ulm liegt vor.