DIVI 2018 Abstractbuch

41 Technik und Monitoring Abstractbuch / E-Poster Abstracts EP/03/10 Die Körperbreite adipöser Patienten kann den Lufttransport mit Flächenflugzeugen mehr limitieren als das Körpergewicht B. Moser 1,2 , A. Vor 2 1 Malteser Krankenhaus Köln, Köln, Deutschland, 2 Pro-Jet Ambulance Service GmbH, Köln, Deutschland Fragestellung: Die Breite der Kabinentür ist bei Flächenflugzeugen nicht standardisiert. Der Bodentransport des Patienten vom Krankenhaus zum Flugzeug kann je nach Infrastruktur, geographischer und politischer Verhältnisse Stunden bis Tage dauern. Unterwegs sind sowohl die diagnostischen als auch therapeutischen Möglichkeiten limitiert. Gleichzeitig ist der Transport des Patient bereits mit vielfältigen Rsikien verbunden (Transporttrauma, Dislokation von Kathetern, Equipment- Versagen). Wenn sich dann erst am Flugzeug zeigt, dass der Patient aufgrund seiner Breite nicht verladen werden kann, führt dies nicht nur zu erheblichen Kostensteigerungen, sondern gefährdet auch den Patienten. Aufgrund der unterschiedlichen Konstitutionstypen gibt es derzeit keine Formel, mit der die Körperbreite im Liegen aufgrund von Größe oder Gewicht vorhergesagt werden kann. Von daher müssen vor Einsatzplanung die maximale Breite des Patienten als auch die Breite der Kabinentür bekannt sein. Methodik: Die Breite der Kabinentür wurde bei zwei häufig verwendeten Flugzeugtypen gemessen (Lear Jet 35 und Lear Jet 55, früher Gates, jetzt Bombardier Lear Jet, Wichita, USA). Zudem wurde die Kabine auf weitere Engstellen und Transporthindernisse untersucht. Ergebnis: Die Breite der Kabinentür beträgt beim Lear Jet 35 91 cm und beim Lear Jet 55 61 cm. Die Kabinentür war in beiden Fällen die engste Stelle beim Einladen. Die Laderampe und die Tragenhalterung haben ein Gewichtslimit von 160 kg (LifePort Systems, Woodland, USA). Schlussfolgerung: Der Lear Jet 55 ist aufgrund der geringen Breite seiner Kabinentür nicht zum Tranport von sehr adipösen Patienten geeinget, da diese trotz eines erlaubten Gewichts unter 160 kg häufig breiter sind als 61 cm. Und auch im Lear Jet 35 kann die Körperbreite des Patienten einen Lufttransport verhindern. Wir empfehlen daher, bei der Einsatzplanung nicht nur die medizinischen Daten und das Gewicht zu erfragen, sondern auf jeden Fall die maximale Körperbreite des Patienten im Liegen von der verlegenden Klinik messen zu lassen. Diese ist bei der Auswahl des verwendeten Flugzeugtyps unbedingt zu berücksichtigen. Wenn der Patient aufgrund seiner Breite nicht tranportiert werden kann, drohen neben finanziellen auch gesundheitliche Gefahren. Literatur: Retrieval and transfer of bariatric patients in NSW, Jones C, Trevithick S, Helm D, Milligan J; Trends in Anaesthesia and Critical Care 2010, Volume 21, Issues 5-6, Pages 287-291

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