DIVI 2018 Abstractbuch

DIVI 2018 05.–07.12.2018 | CCL–Congress Center Leipzig 40 EP/03/09 Systematische Überprüfung der Datenübermittlungsqualität im Notaufnahmeregister des AKTIN-Projektes O. Quer 1 , W. Schirrmeister 1 , F. Greiner 1 , F. Walcher 1 , D. Brammen 2 1 Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsklinikum für Unfallchirurgie, Magdeburg, Deutschland, 2 Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Magdeburg, Deutschland Einleitung und Fragestellung: Im Rahmen des AKTIN-Projektes wurde in den Modellkliniken eine interoperable Schnittstelle zur Übertragung von standardisierten Routinedaten (auf Basis des Notaufnahmeprotokolls, NAP) in das NotaufnahmeRegister-Datawarehouse (DWH) implementiert. Bei Datenauswertungen sind fehlende und fehlerhafte Werte im DWH aufgefallen. Es war notwendig, mögliche Fehlerquellen (z.B. Mapping-, Dokumentationsfehler) systematisch durch eine detaillierte Datenüberprüfung und einen Abgleich des Primär- (Notaufnahmeinformationssystem, EDIS) und Sekundärsystems (DWH) zu identifizieren und quantifizieren. Methodik: Die Anzahl der Datensätze im EDIS und DWH wurden für das 1. Halbjahr 2018 miteinander verglichen (Datenvollzähligkeit). Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Variablen anhand von während der Überprüfung gewählten Grenzwerten wurden zur Vorauswahl für einen stichprobenartigen Quelldatenabgleich verwendet (Richtigkeit). Zu dem Zweck wurden die Daten aus dem DWH exportiert und mit den Primärdaten im EDIS auf Einzelfallebene verglichen (Vollständigkeit). Ergebnisse: Bisher wurden 4 Kliniken untersucht, bei denen sich eine max. Abweichung bei der Datenvollzähligkeit von 2,2% ergab. Unrichtige Werte ergaben sich zumeist aus Dokumentations- und Mappingfehlern zwischen EDIS und Schnittstelle. Es waren z.B. andere Ausprägung der Variablen im EDIS (z.B. Pupillenreaktion 3 vs. 5 Nuancen) oder eine fehlerhafte Zuordnung vorhanden. Letzteres verursachte z.B. einen höheren Anteil an Einweisungen per Hubschrauber (ca. 50%) als es plausibel erschien. Für die unzureichende Datenvollständigkeit ergaben sich verschiedene Ursachen, wie die fehlende Möglichkeit des EDIS, vom NAP vorgegebene Daten zu erheben (z.B. Symptomdauer) oder die Übertragung in das DWH. Zum Beispiel wurden Diagnosen nicht bei allen Kliniken vollständig über die Schnittstelle übertragen. Schlussfolgerung: Interoperable Schnittstellen sind per se kein Garant für eine korrekte Datenübermittlung. Aufgrund der Konfigurierbarkeit der EDIS muss in jeder Klinik und nicht nur für jeden Hersteller eine Qualitätskontrolle durchgeführt werden. Eine regelmäßige Überprüfung und Sicherstellung der Datenübermittlungsqualität der Schnittstellen scheint in Anbetracht der kontinuierlichen Umkonfiguration der EDIS notwendig. Um den Aufwand zu minimieren, wäre eine automatisierte Überprüfung der Datenerhebung und -übermittlung wünschenswert.

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