DIVI 2018 Abstractbuch

17 Ethik und Qualität Abstractbuch / E-Poster Abstracts EP/01/08 Analyse von Risikofaktoren, die zu ungeplanten Wiederaufnahmen auf eine Internistische Intensivstation führen J. Heymer 1 , M. Okano 1 , T. Schilling 1 , D. Raepple 1 1 Klinikum Stuttgart, Internistische Intensivmedizin, Stuttgart, Deutschland Sowohl Patienten, die nachts von einer Intensivstation (ITS) auf eine Normalstation verlegt werden, als auch Patienten, die einer ungeplanten Wiederaufnahme auf ITS bedürfen, weisen eine erhöhte Mortalität auf. Um Anhaltspunkte für eine Verbesserung der Patientensicherheit zu identifizieren, untersuchten wir den Anteil an Wiederaufnahmen innerhalb von 48 Stunden in einem Kollektiv von 11921 Patienten einer internistischen Intensivstation mit folgenden Fragestellungen: 1. fand eine messbare Verschlechterung des klinischen Zustands innerhalb der 48 Stunden statt? 2. war eine Verlegung während der Nachtdienstzeit mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für eine Wiederaufnahme innerhalb 48 Stunden verbunden? Methodik: Analyse der elektronischen Patientenakten zu Verlegungszeiten und Wiederaufnahmen. Unterschiede in der Häufigkeit der Wiederaufnahme zwischen Tag- und Nachtdienstzeit mittels Pearsons Chi- Quadrat-Test. Analyse des klinischen Zustandes mittels SOFA-Scores bei Verlegung und Wiederaufnahme. Analyse eine Verschlechterung erfolgte mittels zwei-Stichproben t-Test. Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum konnten wir bei 11921 Verlegungen 286 Wiederaufnahmen innerhalb eines Zeitraums von 48 Stunden nach Verlegung identifizieren. Der mittlere SOFA- Score bei Verlegung betrug 3,31 ± 2,46 und bei Wiederaufnahme 5,84 ± 4,44 (ΔSOFA 2,55; p = 0,00479). 7554 Verlegungen (63,37%) fanden während der Tagdienstzeit statt. Von diesen Patienten mussten 172 innerhalb von 48h erneut aufgenommen werden (2,28%). Bei 4367 Verlegungen (36,63%) während der Nachtdienstzeit mussten 114 Patienten innerhalb von 48h erneut aufgenommen werden (2,61%) (OR 1,15; 95% KI 0,91 - 1,46; p= 0,25). Schlussfolgerungen: Die von uns erhobenen Daten zeigen, dass ein relevanter Anteil der Patienten während der Nachtdienstzeit verlegt wird. Es zeigt sich jedoch kein signifikanter Unterschied in der Rate an Wiederaufnahmen innerhalb 48 Stunden zwischen Tag- und Nachtdienstzeit. In unserer Klinik erfolgt die Festlegung der Verlegungsfähigkeit auch nachts durch einen intensivmedizinischen Oberarzt. Dies unterstützt unsere klinische Annahme, dass eine Festlegung der Verlegungsfähigkeit durch einen intensivmedizinischen Oberarzt sinnvoll ist. Auf Grund der statistisch signifikanten und in Anbetracht eines ΔSOFA >2 auch klinisch relevanten Verschlechterung des Patientenzustands, planen wir weitere Analysen zu Risikofaktoren einer klinischen Verschlechterung außerhalb der ITS.

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