Psychosomatik2022_Hauptprogramm

Programm | Freitag, 24.06.2022 78 12:45 – 14:15 Kepler Wissenschaftliches Symposium What about the therapist? Neue Befunde zu Therapeuteneffekten und therapeutischer Kompetenz Therapeuten sind unterschiedlich wirksam. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die Therapieergebnisse ihrer Patienten, die Häufigkeit vorzeitiger Therapieabbrüche und die therapeutische Allianz. Welche Eigenschaften und Verhaltensweisen von Therapeuten sind für diese sogenannten Therapeuteneffekte verantwortlich? Das Symposium widmet sich dieser relevanten Frage aus verschiedenen Perspektiven: Der erste Vortrag berichtet von den Ergebnissen einer repräsentativen Erhebung bei ehemaligen Psychotherapiepatienten zu deren Erleben der Behandlung, negativen Effekte der Therapie und insbesondere zu problematischem Therapeutenverhalten im Sinne von Grenzüberschreitungen. Im zweiten Vortrag werden die Ergebnisse eines systematischen Reviews zum Zusammenhang von Therapeutenmerkmalen mit der therapeutischen Allianz und Therapieabbrüchen präsentiert. Der dritte Beitrag befasst sich damit, inwieweit therapeutische Fertigkeiten und die korrekte Durchführung von Interventionen Symptombesserung vorhersagen. Die Ergebnisse der Analysen eines großen naturalistischen Datensatz deuten darauf hin, dass nicht die durchschnittlichen Fertigkeiten von Therapeuten wichtig sind, sondern vielmehr, wie genau Therapeuten eine Intervention bei einem bestimmten Patienten anwenden. Im vierten Vortrag wird gezeigt, welche Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Alexithymie, Mentalisierungsfähigkeit) mit individuellen interpersonellen Fähigkeiten von Therapeuten in Zusammenhang stehen. Die interpersonellen Fähigkeiten von Therapeuten wurden mit der Facilitative-Interpersonal-Skills-Übung standardisiert beurteilt. Therapeuten reagieren in dieser Übung verbal auf herausfordernde Patientenäußerungen, die in Videoclips nachgespielt wurden. Die Reaktionen werden audioaufgezeichnet und von geschulten Ratern beurteilt. Spannungen in der therapeutischen Beziehung werden häufig als vom Patienten verursacht betrachtet. Der letzte Vortrag geht der Frage nach, was Therapeuten zur Entstehung einer solchen Spannung beitragen. In einer multimethodalen Studie wurden sowohl explizite Konzepte von Therapeuten zur intersubjektiven Dynamik der Spannungen (mittels Analyse leitfadengestützter Interviews) als auch unbewusste implizite Aspekte (mittels Analyse von Rollenspielen) herausgearbeitet. Vorsitz: Antje Gumz (Hamburg), Bernhard Strauß (Jena) Doing rupture- eine multimethodale Beschreibung der intersubjektiven Dynamik von Spannungen in der therapeutischen Beziehung. Jelka Berger (Berlin) What makes a good therapist? Zusammenhang zwischen persönlichen Merkmalen und interpersoneller Kompetenz von Therapeuten Antje Gumz (Hamburg) Der Zusammenhang von Therapeutenmerkmalen mit der therapeutischen Allianz und Therapieabbrüchen. Ein systematischer Review. Merle Longley (Berlin)

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