Psychosomatik2022_Hauptprogramm

Programm | Donnerstag, 23.06.2022 52 EAPC-Positionspapier zu psychosozialen Aspekten der Herzinsuffizienz Karl Heinz Ladwig (München) State of the art in der psychokardiologischen Rehabilitation Volker Köllner (Teltow) 14:30 – 16:00 Newton Wissenschaftliches Symposium Soziale Milieu-Zugehörigkeit: Auswirkungen auf Symptomatik, Nutzung therapeutischer Angebote und Therapieverlauf Integration und integratives Denken, im Sinne des diesjährigen DGPM-Kongress-Mottos, setzt zunächst die adäquate Wahrnehmung von Unterschieden u.a. bezüglich von Werten, Zielen, Attributions- undWahrnehmungsmustern zwischen uns und den zu integrierenden Mitmenschen voraus. Angesichts von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund ist offenkundig, dass es Unterschiede gibt. Unsere eigene„Normal-Gesellschaft“ erscheint relativ dazu als derart homogen, dass soziale Differenzierungen, abgesehen von sozialen Randgruppen meist aus dem prekären Milieu, in der psychosomatischen Medizin und Forschung bislang praktisch nicht vorgenommen wurden. Die postmoderne westliche Gesellschaft differenziert abzubilden ist konzeptuell und methodisch nicht einfach. Das vom SINUS-Institut etablierte und seit Anfang der 80er Jahre regelmäßig aktualisierte Modell (Sinus-Milieus®) unterschiedlicher sozialer Milieus wird u.a. von Parteien, Verbänden aber auch der Wirtschaft benutzt, um umschriebene soziale Gruppen zu identifizieren. Die Milieu-Zuweisung erfolgt dabei mit Hilfe eines Fragebogens. Mit Blick auf medizinische Fragestellungen wurde deutlich, dass sich Mitglieder unterschiedlicher sozialer Milieus u.a. erheblich hinsichtlich ihrer Erwartungen und Nutzung akademischer wie alternativ-medizinischer Angebote unterscheiden. Diesbezügliche Untersuchungen psychosomatischer und psychiatrischer Patienten standen aus. In diesem Symposium werden aktuelle, in unterschiedlichen stationären psychiatrischen und psychosomatischen Settings (Versorgungs-Psychiatrie, fachklinische Psychosomatik, psychosomatische Rehabilitation und Jugend-Psychosomatik) erhobene empirische Daten zum Thema vorgestellt und diskutiert. Dabei wird u.a. deutlich, dass die Milieu-Zugehörigkeit in erheblichem Maße Einfluss auf die individuelle Nutzung und auf den Therapieerfolg psychotherapeutischer / psychosomatischer Angebote hat. Bereits die Wahrnehmung und Attribution der jeweiligen Symptomatik wird auch durch die Milieu-Zugehörigkeit determiniert. Nachdem Ärzte und Therapeuten ihrerseits in umschriebenen Milieus sozialisiert wurden, stellt sich die Frage, in wieweit die Milieu-Passung zwischen Behandler und Patient berücksichtigt werden sollte. Sich daraus ergebende konzeptuelle und therapeutischpraktische Konsequenzen werden diskutiert. Vorsitz: Andreas Hillert (Prien am Chiemsee), Ulrich Sprick (Neuss) (Sinus-)Milieus, Depressivität und subjektive Störungsmodelle: Empirische Befunde und therapeutische Konsequenzen Andreas Hillert (Prien am Chiemsee)

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