Psychosomatik2022_Hauptprogramm

Programm | Donnerstag, 23.06.2022 41 10:15 – 11:45 Curie Wissenschaftliches Symposium Wie kann die Dauer der unbehandelten Erkrankung bei Essstörungen verkürzt werden: Forschungsstand und neue Studienergebnisse Die Anzahl von Menschen mit einer Essstörung, die behandlungsbedürftig sind, ist derzeit erheblich größer als die Anzahl von PatientInnen, die tatsächlich eine Behandlung erhalten. Dies ist insofern gravierend, da ein langes Intervall zwischen Erkrankungsbeginn und Beginn einer leitliniengerechten Therapie, d.h. die Dauer unbehandelter Erkrankung (DUE), einer der stärksten Prädiktoren für eine ungünstige Prognose ist. Um die DUE zu verkürzen und hierfür mit gezielten Interventionen an entscheidenden Schnittstellen ansetzen zu können, sind Kenntnisse dazu nötig, welche beeinflussbaren Faktoren die Behandlungsaufnahme entscheidend verzögern oder beschleunigen. Diesem Thema widmet sich das Symposium. Im ersten Vortrag werden die Ergebnisse einer systematischen Literaturübersicht präsentiert, worin der Forschungsstand zu förderlichen und hemmenden Faktoren für die Behandlungsaufnahme bei Essstörungen identifiziert wird. Dies beinhaltet sowohl quantitative als auch qualitative Studien, sowie die Perspektiven von Betroffenen, Angehörigen und BehandlerInnen.Im zweiten Beitrag werden die Ergebnisse des DFG- geförderten Projekts FABIANA (Faktoren in der Behandlungsinitiierung bei Anorexia nervosa (AN)) präsentiert. In dem dreiphasigen Mixed-Method-Projekt wurden zunächst beeinflussbare Faktoren, die sich förderlich oder hemmend auf die DUE auswirken, mit qualitativer Methodik identifiziert. Hieraus wurde eine Checkliste entwickelt. In der dritten Projektphase wird quantitativ geprüft, wie hoch der Einfluss der mit der Checkliste erhobenen Faktoren auf die DUE ist. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen zur Ausgestaltung von sekundärpräventiven Interventionen abgeleitet. Im dritten Beitrag werden die Ergebnisse einer psychometrischen Überprüfung eines neu entwickelten Fragebogens zur Krankheitseinsicht bei AN vorgestellt und dabei der Zusammenhang zwischen Krankheitseinsicht und DUE beleuchtet. Der vierte Vortrag beschäftigt sich mit der Phase zwischen dem ersten Kontakt zu Primärversorgern und dem Beginn der ersten spezialisierten Behandlung. Die Rolle der Beziehung zwischen Primärversorgern und Patientinnen mit AN wird beleuchtet und es wird diskutiert, welche Unterstützungsangebote hilfreich sein können, um die Zeitspanne zwischen dem ersten Kontakt zu Primärversorgern und leitliniengerechter AN-Behandlung zu verkürzen. Vorsitz: Antje Gumz (Hamburg), Katrin Giel (Tübingen) Förderliche und hemmende Faktoren für die Behandlungsaufnahme bei Essstörungen – eine systematische Literaturübersicht Melissa-Claire Daugelat (Tübingen) Identifizierung förderlicher und hemmender Faktoren für die Behandlungsaufnahme bei Patientinnen mit Anorexia Nervosa Antje Gumz (Hamburg) Die Rolle der Beziehung zwischen Primärversorger und Patientinnen mit AN in der Aufnahme einer spezialisierten Behandlung Laurence Reuter (Hamburg)

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