Psychosomatik2022_Hauptprogramm

Programm | Mittwoch, 22.06.2022 14 09:00 - 12:45 Humboldt Weitere Veranstaltung Hochschul-Lehrertreffen 09:30 – 12:30 Einstein Fortbildung Psychotherapie bei Adipositas und Essanfällen Bei einer Subgruppe adipöser Patienten (ca. 20-30%) besteht zusätzlich eine Essstörung, die sogenannte Binge-Eating Störung (BES), bei der es zu wiederkehrenden Essanfällen mit begleitendem Kontrollverlust kommt. Diese Patientengruppe leidet im Vergleich zu Menschen mit alleiniger Adipositas unter einem noch geringeren Selbstwertgefühl, einer erhöhten Psychopathologie und einer größeren Unzufriedenheit mit dem Körper. Aus diesem Grunde sind bei einer Kombination von Adipositas mit einer BES spezifische Therapiemaßnahmen, die über eine Änderung des Ess- und Bewegungsverhaltens zur Gewichtsreduktion hinausgehen, indiziert. Die Fortbildung stellt anhand von Fallbeispielen sowohl die leitliniengerechte Behandlung der Adipositas als auch störungsspezifische Interventionen wie Techniken zur Emotionsregulation zur Reduktion der Essanfälle vor. Darüber hinaus wird auf eine Verbesserung der Körperakzeptanz eingegangen. Leitung: Sandra Becker (Tübingen) 09:30 – 12:30 Kleist Fortbildung Sinnzentrierte Psychotherapie für Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung Für viele Patienten stellt eine Krebsdiagnose einen tiefen Einschnitt in das Leben dar, der auch mit existenzielle Belastungen einhergeht. In der Psychotherapie mit Krebspatienten wie auch von Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen nimmt daher das Thema Lebenssinn neben der Reduktion psychischer Belastungen und der Verbesserung der Lebensqualität einen wichtigen Stellenwert ein. Dies gilt für Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium wie auch für Patienten, die lange Zeit mit der Erkrankung leben oder diese überlebt haben („Cancer Survivors“). Inspiriert durch die Arbeiten von Viktor Frankl und lrvin Yalom entwickelte die Forschungsgruppe umWilliam Breitbart am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center die Sinnzentrierte KurzzeitPsychotherapie für Krebspatienten. Die Wirksamkeit der sinnzentrierten Intervention mit acht Sitzungen wurde sowohl im Gruppentherapieformat (SGPT) als auch im Einzeltherapieformat (SEPT) in mehreren randomisiert-kontrollierten Studien nachgewiesen. Die Studienergebnisse zeigen u.a. eine Verbesserung des spirituellen Wohlbefindens, des Gefühls der Sinnhaftigkeit sowie eine signifikante Reduktion von Angst und Hoffnungslosigkeit. Die SPT soll Patienten dabei unterstützen, ein Gefühl von Lebenssinn im Angesicht einer schweren Erkrankung zu entwickeln, wiederzufinden, aufrecht zu erhalten oder sogar zu verstärken; sinnstiftende Ressourcen zu entdecken, die auch längerfristig im Krankheitsverlauf als Ressourcen genutzt werden können und Probleme und Gefühle im Zusammenhang mit der Erkrankung im Rahmen der therapeutischen Beziehung zu reflektieren.

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