DIVI 2018 Abstractbuch

DIVI 2018 05.–07.12.2018 | CCL–Congress Center Leipzig 64 EP/05/04 ADVOS kehrt die metabolische Azidose um, ohne pCO 2 zu erhöhen: Proof of Concept in vitro A. Perez Ruiz de Garibay 1 , B. Ende-Schneider 2 , B. Kreymann 2 1 Hepa Wash GmbH, Clinical Affairs, München, Deutschland, 2 Hepa Wash GmbH, München, Deutschland Fragestellung: Die Surviving Sepsis Campaign von 2012 empfiehlt „keine Natriumbikarbonat-Therapie zur Verbesserung der Hämodynamik oder zur Senkung der Vasopressor-Anforderungen bei Patienten mit Hypoperfusions-induzierter Laktazidität mit pH ≥7,15 (Grad 2B)“ [1]. Bikarbonat-Infusionen können pCO 2 gleichzeitig erhöhen, was die Beatmungsbedürfnisse erhöht oder sogar zu einer respiratorischen Azidose führt. Das ADVOS multi Albumin-Recycling-Hämodialyse Gerät ermöglicht einen anpassbaren Dialysat-pH-Wert, der die Entfernung von Protonen unter Vermeidung der genannten negativen Effekte begünstigt. Die vorliegende Arbeit zeigt in vitro den Machbarkeitsnachweis für eine Korrektur der metabolischen Azidose, die bereits bei Patienten nachgewiesen wurde [2]. Methodik: Ein ex-vivo-Modell der metabolischen Azidose wurde zum einen mit CVVHF und zum anderen dem ADVOS-System erstellt. Zuerst wurden 5 Liter Schweineblut mit einer Lösung von 10 mmol/l HCO 3 - mit einem herkömmlichen CVVHF Gerät dialysiert. Milchsäure wurde mit 140 ml/h infundiert. Sobald die Laktatazidose induziert war (d.h.: pH < 7,15; pCO2 35-45 mmHg; HCO 3 - 12-14 mmol/l: und Laktat 5-6 mmol/l), wurde das Blut für 1 Stunde einerseits mit CVVHF unter Verwendung eines 35 mmol/l Bikarbonat enthaltend Dialysat behandelt (Effluentfluss: 60 ml/min Postdilution) und andererseits mit der ADVOS multi unter Verwendung eines Dialysat-pH-Werts von 9,0. Ein Blutfluss von 200 ml/min wurde bei beiden Vorrichtungen verwendet. Ergebnisse: Die Bikarbonat-Therapie während CVVHF konnte die HCO 3 - -Werte normalisieren (13,3 vs. 22,9 mmol/l). Aufgrund der fehlenden Beatmung wurde pCO 2 jedoch entsprechend erhöht (45 vs. 94 mmHg), was zu einem noch niedrigeren pH-Wert nach der Behandlung führte (7,08 vs. 7,00). Auf der anderen Seite normalisierte ADVOS multi die pH- (7,07 vs. 7,37) und Bikarbonat-Werte (12,6 vs. 24,5 mmol/l). Aufgrund der CO 2 -Entfernungsfähigkeit des ADVOS-Systems wurden während der Behandlung mit ADVOS multi zusätzlich 15 ml/min CO 2 zusätzlich bereitgestellt (pCO 2 44 vs. 43 mmHg). Schlussfolgerung: ADVOS multi kann die metabolische Azidose in vitro ohne Erhöhung der pCO 2 -Werte auch ohne adäquate Beatmung effizient korrigieren, während die Behandlung mit Bikarbonat mit konventioneller CVVHF eine respiratorische Azidose auslöst. Referenzen: 1. Dellinger et al. Intensive Care Med (2013) 39:165-228 2. Fuhrmann et al. Critical Care (2018) 22 (Suppl 1):82

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