DIVI 2018 Abstractbuch

61 Organversagen und Transplantation Abstractbuch / E-Poster Abstracts Organversagen und Transplantation EP/05/01 Erfahrungen mit Advanced organ support (ADVOS) bei Patienten mit Multiorganversagen V. Fuhrmann 1,2 , T. Weber 1 , K. Roedl 1 , A. Tariparast 1 , D. Jarczak 1 , J. Kluwe 3 , O. Boenisch 1 , S. Kluge 1 1 Klinik für Intensivmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland, 2 Universitätsklinikum Münster, Medizin B, Münster, Deutschland, 3 Klinik für Innere Medizin 1, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland Hintergrund: Die Häufigkeit von Multiorganversagen (MOV) an der Intensivstation nimmt im Laufe der letzten Jahre zu und die Mortalität ist hoch. Extrakorporeale Organunterstützungsverfahren sind ein Eckpfeiler der Therapie bei diesen Patienten. Wir präsentieren Behandlungsdaten eines neuen Albumindialyseverfahren (ADVOS® multi device), das in der Lage ist, umfangreich im Säure-Basen- Haushalt zusätzlich zu den bekannten Möglichkeiten eines Albumindialyseverfahrens zu interagieren. Methodik: 34 kritisch kranke Patienten mit MOV, die an der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf mit dem ADVOS-System behandelt wurden, wurden ausgewertet. Neben epidemiologischen Daten, Paramteren der verschiedenen Organfunktionen und Überlebensdaten wurden auch Blutgasanalysen bei 102 Behandlungen mit ADVOS ausgewertet. Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten war 59 Jahre, 68 % der Patienten waren männlich. Der mediane SAPS II score war 52 (IQR 43-58) und der mediane SOFA score war 17 (14-19). Alle Patienten hatten ein akutes Nierenversagenmit Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie. Die mediane Behandlungsanzahl war 2 (Range 1-9) pro Patient. Die mediane Behandlungsdauer war 17.5 Stunden (IQR 11-23 Stunden). Die Behandlung mit dem ADVOS-Verfahren bewirkte einen signifikanten Abfall von Serum-Kreatinin, Harnstoff, Ammoniak und Bilirubin pro Behandlung. Die relative Eliminationsrate von Bilirubin war Konzentrationsabhängig. Des weiteren konnte eine signifikante Verbesserung von pH, HCO 3 - und PaCO 2, während der ADVOS® Behandlung erreicht werden. Bei Patienten mit respiratorischen Versagen konnte das Ausmaß der Beatmungsunterstützung signifikant reduziert werden. Des weiteren konnte eine Verbesserung des Blutdrucks sowie eine Reduktion der Katecholaminunterstützung während der BEhandlung mit dem ADVOS-Verfahren erreicht werden. Die Behandlungen mit dem Verfahren wurden gut toleriert. Die Intensivaufenthaltsdauer betrug 9 Tage und die 28 Tage-Mortalitäsrate betrug 50 Prozent. Schlussfolgerungen: Die Behandlung mit dem ADVOS-Verfahren bei Patienten mit MOV an der Intensivstation war machbar und sicher. Das Verfahren ist in der Lage, wasserlösliche und eiweiß- gebundene Substanzen zu eliminieren. Des weiteren kann das Verfahren schweren Störungen des Säure- Basen-Haushalts entgegenwirken. Die beobachtete Mortalität der behandelten Patienten war niedriger als anhand der Schwere der Erkrankung erwartet.

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