DIVI 2018 Abstractbuch

5 Freie Vorträge I Abstractbuch / Freie Vorträge FPV/01/02 Intraossäre Zugänge in der Neonatologie - Vergleich verschiedener Nadeln und Anlagetechniken F. Eifinger 1 , Z. Fuchs 1 , F. Körber 1 , M. Scaal 1 1 Uniklinik Köln, Köln, Deutschland Hintergrund: Die Anlage peripherer Venenverweilkatheter (PVK) bei Früh- und Neugeborenen ist schwierig. Die ERC-Richtlinien (European Resuscitation Council) von 2015 empfehlen im Rahmen der Neugeborenen-Wiederbelebung die Anlage eines Nabelvenenkatheters, sofern die Etablierung eines PVK´s misslingt. Ein intraossärer Zugang wird nicht erwähnt, jedoch unabhängig dieser Empfehlung als mögliche Alternative verwendet. Diese Vorgehensweise wird kontrovers diskutiert. Fragestellung: Wir untersuchten die Erfolgsquote für die korrekte Anlage eines intraossären Zuganges unter Verwendung verschiedener Nadeln und Anlagetechniken bei Früh- und Neugeborenenpräparaten, um unsererseits Empfehlungen für die Notfallsituation auszusprechen und mögliche Ursachen für die Fehlanlagen zu benennen. Material und Methoden: Es wurden, nach Genehmigung der lokalen Ethikkomission (Nr.16-408), 16 Früh- und Neugeborenenpräparate untersucht (Median: 29,2 SSW ± 6,7 SSW). Dabei wurden zwei verschiedene Nadeln (a: Butterfly Nadel, 21G, Venofix ® Fa. Braun; b: Arrow ® EZ-IO ® 15G, Teleflex, Dublin, Irland) verwendet. Die Nadeln wurden entweder manuell, (I: Butterfly Nadel; II: EZ-IO ® Nadel) oder mit einem batteriebetriebenen halbautomatischen Bohrer (III: Arrow ® EZ-IO ®) platziert. Anschließend wurden Spektral CT´s durchgeführt und bewertet, ob die jeweilige Nadel korrekt in der Markhöhle zu liegen kommt. Sofern das Ergebnis nicht eindeutig zu interpretieren war, wurde zusätzlich Kontrastmittel über die jeweilige Nadel injiziert. Bei Kontrastmittelaustritt aus dem Knochenmark wurde dieses als Fehllage gewertet. Ergebnisse: Die Erfolgsquote für die korrekte Anlage eines intraossären Zuganges betrug für die Butterfly Nadel 61,1% (95% CI: 39.7%-78,9%), für die manuell platzierte EZ-IO ® Nadel 43,0% (95% CI: 23,4%-65,0%) und 39,7% (95% CI: 24,1-57,7%) für den batteriebetriebenen halbautomatischen Bohrer (Arrow ® EZ-IO ®), jeweils bezogen auf einen Kortikalisdurchmesser von 1,2 mm. Die Wahrscheinlichkeit einer korrekten intraossären Anlage war bei Verwendung der Butterfly Nadel 2,4 Mal höher (95% CI: 0,8-7,6) als im Vergleich zum Bohrer. Der mittlere Durchmesser der Markhöhle betrug 4 mm (IQR 3,3-4,7). Schlussfolgerung: Für die Anlage eines intraossären Zuganges bei Früh- und Neugeborenen sollte am besten eine Butterfly Nadel manuell platziert werden. (Resuscitation 2018, Vol. 127, p79-82)

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