DIVI 2019 Abstractbuch

Abstractbuch E-Poster-Abstracts/Sepsis 137 EP/10/08 Einfluss des therapeutischen Drug-Monitorings zur Steuerung der Imipenem-Therapie bei Intensi- vpatienten mit schweren Infektionen I. Tanev 1 , U. Tröger 2 , S.M. Bode-Böger 2 , A. Schmeißer 1 , B. Meyer 1 , R.C. Braun-Dullaeus 1 1 Universität Magdeburg, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Magdeburg, Deutschland, 2 Universität Magdeburg, Institut für Klinische Pharmakologie, Magdeburg, Deutschland Hintergrund: Entscheidend für den Therapieerfolg bei Patienten mit schweren Infektionen ist die frühzeitige und adäquat dosierte antibiotische Therapie. Aufgrund der hohen Variabilität des Plasma- spiegels von Antibiotika bei Intensivpatienten wird die Anwendung eines therapeutischen Drug-Mo- nitorings (TDMs) vermehrt empfohlen, um toxische oder subtherapeutische Spiegel zu vermeiden. Möglicherweise kann eine TDM-gesteuerte Therapie die Prognose bei Intensivpatienten verbessern. Methoden: Retrospektiv wurde die TDM-Anwendung bei 52 internistischen Intensivpatienten ausge- wertet. Eingeschlossen wurden Patienten, die mindestens fünf Tage mit Imipenem therapiert wurden. Ausgewertet wurden die TDM-Messungen unterteilt nach Bereich (therapeutisch, subtherapeutisch, übertherapeutisch) und die Dosierung (initiale Standarddosierung:3x1000 mg/d). Ergebnisse: Es wurden insgesamt 139 TDM-Messungen durchgeführt (im Durchschnitt 2,73 Mes- sungen/Patient). Im therapeutischen Bereich (Talspiegel:4-20µg/ml) waren 77 Messungen (55%), 55 Messungen (40%) waren im subtherapeutischen, keine im übertherapeutischen Bereich. Bei 7 Messungen (5%) handelte es sich um Fehlmessungen. Unter Berücksichtigung der Dosisanpas- sungen erhielten die Patienten im Durchschnitt 2924 mg/d Imipenem (maximal 10000 mg/d). Es wurden insgesamt 55 Dosisanpassungen durchgeführt. Infolge der Dosiskorrektur nach der ersten TDM-Messung erhöhte sich der Anteil der therapeutischen Serumspiegeln von 44% auf 54% (zwei- te TDM-Messung). Insgesamt konnten 25 Patienten (48%) der analysierten Intensivpatienten mit schweren Infektionen das Krankenhaus lebend verlassen. Die überlebenden Patienten erhielten im Durchschnitt 3166 mg/d Imipenem, die verstorbenen Patienten 2700 mg/d. Diskussion: In unserem Kollektiv konnte gezeigt werden, dass die Anwendung der Standarddosie- rung von Imipenem bei weniger als der Hälfte der Patienten zu Plasmaspiegeln im therapeutische Bereich führte. Durch TDM konnte diese Rate verbessert werden. Bei manchen Patienten ist mehr als die doppelte Standarddosierung notwendig. Die höhere Dosis bei den Überlebenden ohne Über- schreitung des therapeutischen Bereiches bedeutet möglicherweise, dass noch drastischere Dosi- serhöhungen notwendig sein könnten.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzc2ODc=