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Zellen dienten als Kontrolle. Nach RNA-Isolierung mittels Trizol, erfolgte die Analyse der mRNA Expression von TNF-α

mit mausspezifischen Primern in der real-time-PCR. Als endogene Kontrolle diente rpS7. Mittels Annexin V/7-AAD-Fär-

bung und anschließender Durchflusszytometrie konnte die Form des Zelltods genauer analysiert werden. Die Proteine

wurden nach Isolierung mittels Tritonlysat imWestern Blot mit spezifischen Antikörpern gegen RIP 3 und phospho-RIP

3 analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels unpaired T-Test, mit einem Signifikanzniveau von p < 0,05.

Ergebnisse:

Murine Kardiomyozyten, die für 16 h mit 10 µg/ml HS stimuliert wurden, wiesen im Vergleich zu unbehan-

delten Zellen eine höhere TNF-α mRNA Expression auf (p < 0,05). Die HS-Stimulation resultierte in einem vermehrten

prozentuellen Anteil 7-AAD positiver (nekrotischer) Zellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen (p < 0,05). Es zeigte

sich kein Unterschied des prozentuellen Anteils Annexin V positiver (apoptotischer) Zellen zwischen den untersuchten

Gruppen. Die Stimulation mit HS resultierte des Weiteren in einer signifikanten Aktivierung (Phosphorylierung) von

RIP3 im Vergleich zu unbehandelten Zellen (p < 0,01).

Schlussfolgerung:

Heparansulfate induzieren in murinen Kardiomyozyten die Nekroptose, die durch eine Aktivierung

(Phosphorylierung) von RIP 3 charakterisiert ist. Heparansulfate könnten daher eine mögliche Zielstruktur in der Thera-

pie der septischen Kardiomyopathie darstellen.

Literatur:

1. Martin, L. et al. Anaesthesist 2017, 66(7):479-90

2. Martin, L. et al. PLoS ONE 2015, 10(5), e0127584-17

3. Linkermann, A. et al. Nat Rev Immunol. 2014, 14(11):759-67

FPV/01/03

Mild hypothermia in cardiogenic shock complicating myocardial infarction - the randomized

SHOCK-COOL trial

F. Georg

1

, J. Beck

2

, S. Desch

1

, I. Eitel

1

, C. Jung

3

, S. Erbs

2

, N. Mangner

2

, P. Lurz

2

, K. Fengler

2

, S. de Waha

1

, M. Sandri

2

, G. Schuler

2

, H.

Thiele

2

1

UKSH Schleswig Holstein, Campus Lübeck, Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin), Lübeck, Deutsch-

land,

2

Herzentrum Leipzig - Universitätsklinik, Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Leipzig, Deutschland,

3

Heinrich-Heine-

Universität Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Düsseldorf, Deutschland

Aims:

Experimental trials suggest improved outcome by mild therapeutic hypothermia (MTH) for cardiogenic shock

(CS) following acute myocardial infarction (AMI). The objective of this study was to investigate hemodynamic effects of

MTH in patients with CS complicating AMI.

Methods:

Patients (n=40) with CS complicating AMI undergoing primary percutaneous coronary intervention without

classical indication for MTH underwent randomization in a 1:1 fashion to MTH for 24 h or control. The primary endpoint

was cardiac power index (CPI) after 24 h; secondary endpoints included other hemodynamic parameters as well as seri-

al measurements of arterial lactate and assessment of the sublingual microcirculation by sidestream darkfield imaging.

Results:

No differences were observed for the primary endpoint CPI after 24 h (MTH vs. control: 0.41 [interquartile

range [IQR] 0.31-0.52] vs. 0.36 [IQR 0.31-0.48] W/m²; p=0.50). Similarly, all other hemodynamic measurements were not

statistically different. Arterial lactate levels at 6, 8 and 10 hours were significantly higher in patients in the MTH group

(p< 0.05 for all) reflecting a significantly slower decline of lactate levels in the MTH group (p for interaction 0.03). No

differences were observed in sublingual microcirculation (p>0.05 for all). Short- and long-term mortality was similar

between treatment groups (MTH vs. control: 30-day: 60% vs. 50%; p=0.75; 1-year: 65% vs. 65%; p>0.99).

Conclusion:

In this randomized pilot study MTH failed to show a beneficial effect in patients with CS after AMI on he-

modynamic parameters and sublingual microcirculation. MTH may even negatively impact arterial lactate clearance.

Freie Vorträge

Freie Vorträge I

FPV/01/01

Inzidenz von nicht-konvulsiven epileptischen Anfällen bei Patienten nach offener

Herzklappenchirurgie, eine Pilotstudie

F. Alhaidar

1

, J. El Shazly

2

, M. Butz

2

, M. Juenemann

3

,M. Meyer

3

,

P. Schramm

3,4

1

Kerckhoff-Klinik GmbH, Abteilung für Anästhesiologie, Interdisziplinäre Intensivmedizin, Bad Nauheim, Deutschland,

2

Kerck-

hoff-Klinik GmbH, Heart & Brain Research Group, Bad Nauheim, Deutschland,

3

Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Neuro-

logie, Giessen, Deutschland,

4

Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Anästhesiologie, Mainz, Deutschland

Fragestellung:

Herzchirurgische Operationen am offenen Herzen mittels Herz-Lungen-Maschine (HLM) können zu

zahlreichen neurologischen Komplikationen führen. Wichtige Komplikationen mit hoher Relevanz auf Morbidität und

Mortalität sind das Delir sowie postoperative kognitive Defizite (POCD). Die Ursachen von Delir und POCD sind nicht

bekannt, möglicherweise können aber frühe epileptische Anfälle diese begünstigen oder auslösen. Epileptische Anfäl-

le können, insbesondere unter Analgosedierung, als nicht-konvulsive Anfälle (NCS) auftreten und somit klinisch nicht

erkannt werden.1 Die Inzidenz für NCS liegt bei unselektierten Intensivpatienten bei 8-12%.2,3,4 Speziell für Patienten

nach HLM existieren keine Studien zur Inzidenz von NCS, was eine prospektive Studienplanung erschwert. Das Ziel der

hier vorgestellten Pilotstudie war die Ermittlung der Inzidenz von NCS nach offenen Herzklappenoperationen.

Methodik:

Nach Genehmigung durch die Ethik-Kommission der Universität Gießen und präoperativer Zustimmung

wurden Patienten nach elektiver offener Herzklappenoperation des linken Herzens unter Einsatz der HLM eingeschlos-

sen. Die Diagnostik der NCS erfolgte durch eine kontinuierliche Elektroenzephalographie (cEEG) mit 11 Elektroden,

welche innerhalb der ersten Stunde nach Aufnahme auf der Intensivstation begonnen wurde.

Ergebnis:

Es konnten 65 Patienten (17 w, 48 m) im Alter von 69±11 Jahren eingeschlossen werden. Im Median wurden

je 5 Stunden cEEG abgeleitet und ausgewertet [1-26 Stunden]. Neun der 65 Patienten (14 %) hatten einen oder mehre-

re selbstlimitierende NCS sowie weitere 4 (zusammen 20%) zeigten eine erhöhte Anfallsbereitschaft.

Schlussfolgerung:

Die Inzidenz von NCS nach offenen Herzklappenoperationen lag bei 14 %. Weitere 6% zeigten eine

zuvor nicht bekannte erhöhte Anfallsbereitschaft. Somit ist bei 20 % der Patienten nach offener Herzklappenchirurgie

mit epileptischen Anfällen postoperativ zu rechnen. Die Inzidenz von NCS lag somit über dem eines unselektierten

Kollektivs.2,3,4 Durch die hier vorgelegte Studie konnte prospektiv die Inzidenz von NCS ermittelt werden, welche als

Grundlage zur Fallzahlberechnung von Studien zum Einfluss von NCS auf Delir und POCD bei Patienten nach offener

Herzklappenchirurgie dient.

Literatur:

1

Claassen J, et. al. Intensive Care Med 2013,

2

Schramm P, et. al. J Crit Care 2017,

3

Towne AR,

et.al

. Neurology

2000,

4

Young GB, et. al. Neurocrit Care 2005

FPV/01/02

Heparansulfate induzieren in murinen Kardiomyozyten einen programmierten Zelltod, die

Nekroptose

E. Zechendorf

1

, N. Simons

1

, G. Oral

1

, C. Thiemermann

2

, T.-P. Simon

1

, G. Marx

1

, L. Martin

1,2

1

Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland,

2

The William

Harvey Research Institute, QueenMary University of London, Barts and the London School of Medicine and Dentistry, London,

Vereinigtes Königreich

Fragestellung:

Im Rahmen der septischen Kardiomyopathie kommt es zum Verlust vitaler Kardiomyozyten [1]. Hierbei

spielen sowohl „Pathogen-Associated Molecular Patterns“, als auch„Danger/Damage-Associated Molecular Patterns“

eine entscheidende Rolle. Zu Letzteren zählen Heparansulfate (HS), die nach Abspaltung von endothelständigen Hepa-

ransulfat-Proteoglykanen im Blut septischer Patienten vermehrt zirkulieren [2]. Nekroptose stellt eine programmierte

Form der Nekrose dar, die durch den Tumornekrosefaktor (TNF)-α und das Rezeptorinteraktionsprotein (RIP) 3 reguliert

ist [3]. Wir stellen die Hypothese auf, dass Heparansulfate in murinen Kardiomyozyten die Nekroptose induzieren.

Methoden:

Murine Kardiomyozyten (HL-1 Zellen) wurden für 16 Stunden mit HS (10 µg/ml) stimuliert. Unbehandelte